Programm
und Bürgermeisterin Martina Wild
„Wohlbefinden der Kinder und Resilienz der Fachkräfte –
zwei Seiten einer Medaille?“ mit anschließender Diskussion
Teilnahmegebühr
90 € pro Person
80 € für Mitglieder
70 € für Auszubildende und Studierende
Ab 5 Personen gewähren wir einen Rabatt von 10%.
Über den Fachvortrag und die Referentin
Wohlbefinden der Kinder und Resilienz der Fachkräfte –
zwei Seiten einer Medaille?
Immer mehr Kinder werden für immer längere Zeiträume außerhäuslich betreut. Vor diesem Hintergrund rückt die Frage, wie das Wohlbefinden der Kinder in dieser Zeit zuverlässig abgesichert werden kann, verstärkt in das Bewusstsein von Eltern und pädagogischen Fachkräften. Letztere sind hierfür in der Hauptverantwortung. Sie erleben jedoch gleichzeitig, dass die Anforderungen an ihre pädagogische Arbeit hoch und die Arbeitsbedingungen häufig belastend sind. Wenn Belastungen und Ressourcen in einem Missverhältnis stehen, stellen sich Stressreaktionen und Überforderungserleben ein, was wiederum die Qualität der pädagogischen Arbeit und das Wohlbefinden der Kinder beeinträchtigen kann. Der Vortrag gibt zunächst einen Einblick in das bio-psycho-soziale Modell kindlichen Wohlbefindens und erläutert direkte und indirekte Einflüsse pädagogischer Fachkräfte auf das Wohlbefinden von Kindern. Außerdem thematisiert er Zusammenhänge und Wechselwirkungen zwischen dem Wohlbefinden von Kindern und der Gesundheit und Arbeitsfähigkeit der Pädagog:innen unter gegebenen strukturellen Rahmenbedingungen. Schließlich wird exemplarisch aufgezeigt, wie mit einem integrierten Konzept der Bildungs- und Gesundheitsförderung sowohl kindliches Wohlbefinden als auch Gesundheit und Resilienz der Fachkräfte in den Blick genommen und gestärkt werden können.
Kurzvita von Professorin Dr. Susanne Viernickel
Prof. Dr. Susanne Viernickel forscht und lehrt seit den 1990er-Jahren auf dem Gebiet der frühkindlichen Bildung, Betreuung und Erziehung. Ihre wissenschaftlichen Arbeiten thematisieren Bildungsprozesse und Wohlbefinden von Kindern, Bildungs- und Gesundheitsqualität sowie Fragen der Professionalisierung. Nach Professuren in Koblenz, Berlin und zuletzt an der Universität Leipzig ist sie seit April 2024 im aktiven Ruhestand.
Workshop-Übersicht
Workshop 1
Kindliches Wohlbefinden sichern und Risiken minimieren mit WoGe (beobachtungsbasierte Wohlbefindens- und Gefährdungsbeurteilung)
Professorin Dr. Susanne Viernickel, Pädagogin der frühen Kindheit
Der Besuch einer Krippe oder Kita birgt für junge Kinder neben vielen Anregungen auch tägliche Herausforderungen und verlangt ihnen Anpassungsleistungen ab. Ist keine gute Passung zwischen den Bewältigungskompetenzen der Kinder und den Bedingungen der familienergänzenden Betreuung gegeben, ist das kindliche Wohlbefinden eingeschränkt und es kommt zu Stress. In dem Workshop wird eine wissenschaftlich fundierte beobachtungsbasierte Wohlbefindens- und Gefährdungsbeurteilung (WoGe) für die Arbeit mit Kindern unter drei Jahren vorgestellt. Sie wurde gemeinsam mit Praktiker:innen entwickelt und ist jetzt kostenfrei verfügbar (https://dguv.de/fb-bildungseinrichtungen/sachgebiete/kitas/sicherheit-kinder/ermittlung-belastungen/index.jsp). Im Workshop wird veranschaulicht, wie pädagogische Fachkräfte und Teams mit WoGe vorliegende Rahmenbedingungen überprüfen, in Zusammenhang mit ihren Beobachtungen zum subjektiven Wohlbefinden der Kinder bringen und konkrete Ableitungen für ihr pädagogisches Handeln vornehmen können.
Workshop 2
Starke Eltern – starke Kinder
Kathrin Bauer, M.A. Pädagogik, Sprachfachberatung und Marte Meo Supervisorin
Grenzen setzen und auch mal NEIN sagen fällt Eltern häufig schwer. Dass das trotzdem wichtig ist für die Entwicklung der Kinder und nicht im Widerspruch steht zu einer liebevollen Beziehung, können wir zusammen mit den Eltern besprechen. Zum Beispiel auf einem gut aufgebauten Elternabend oder Elternnachmittag zum Thema „Starke Eltern – Starke Kinder!“.
In diesem Workshop FOLGEN wir den Kindern in ihre Welt und können auf Videoclips sehen, wofür sie sich interessieren, welche Stärken und Initiativen sie haben. Wir sehen, was sie von uns Erwachsenen brauchen, um stark zu werden für den Alltag in Kindergarten und Schule und im Umgang mit Freunden. Der Aufbau des Workshops lässt sich leicht in einen passenden Elternabend verwandeln.
Workshop 3
Wohlfühlen mit allen Sinnen – Räume gestalten
Silvia Leippert-Thomas, Erzieherin, Supervisorin und Fortbildnerin
Die Kita als besonderer Erfahrungsraum spielt im Leben von jungen Kindern eine immer größere Rolle. Sie erleben sich hier als eigene Persönlichkeit mit eigenen Bedürfnissen und gleichzeitig finden sie sich in eine Gemeinschaft ein. Dieser Prozess ist für die Kinder besonders herausfordernd und bedarf einer sensiblen und einfühlsamen Beziehungsarbeit durch die Pädagog:innen.
In diesem Workshop werden wir uns intensiv damit befassen, welche Räume im Kitaalltag notwendig sind, damit sich Kinder jeden Alters gesehen und glücklich fühlen.
Workshop 4
Mein resilienter Umgang mit Verhaltensweisen, die mich herausfordern
Carmen Ciancio, B.A. Erziehungswissenschaft, Sprachfachberatung, Marte Meo Fachberaterin
Das Personal in Kindertageseinrichtungen empfindet zunehmend eine Belastung im Umgang mit Kindern, die ein „auffälliges“ Verhalten zeigen.
Dies spricht dafür, dass wir uns professionelle und lösungsorientierte Handlungsstrategien für den Umgang damit erarbeiten. Denn das Gefühl, kompetent und selbstwirksam zu sein, trägt zu unserem psychischen Wohlbefinden bei.
Der Workshop bietet
eine Einführung in den Kreislauf des professionellen Handelns, Einblick in hilfreiche Theorien und wissenschaftliche Erkenntnisse sowie praktische Übungen und Raum zur (Selbst-)Reflexion.
Workshop 5
Der Baum der Erkenntnis – Eine Dokumentationsmethode, die dabei unterstützt, Kinder besser zu verstehen!
Christiane Stein
Die Kinder achtsam beobachten, erkennen wie sie ihr Lernen gestalten und ihre Ressourcen und Motivationen dafür nutzen; das ist die Grundlage pädagogischen Handelns und Voraussetzung für die Interaktion mit den Kindern. Beim Beobachten können Pädagog*innen die einzelnen Kinder und die Dynamik der Gruppe genau kennenlernen, Interessen entdecken und die individuelle und ganzheitliche Entwicklung der einzelnen Kinder im Kontext der Kindergruppe begleiten.
Der Baum der Erkenntnis ist eine ressourcenorientierte Dokumentationsmethode, entwickelt in Schweden, die das Können der Kinder in den Vordergrund stellt und die individuelle Entwicklung der Kinder im Blick hat. Der ressourcenorientierte Blick hilft auch in herausfordernden Momenten, das Kind als kompetenten Menschen zu sehen und in der Arbeit mit dem Kind an den Kompetenzen anzusetzen, um mit ihm gemeinsam die nächsten individuellen, pädagogisch sinnvollen Schritte zu gehen.
Im Workshop werden wir gemeinsam die Herausforderungen des pädagogischen Alltags in den Blick nehmen und über die Arbeit mit dem Baum der Erkenntnis herausarbeiten, wie wir die Kinder mit einem ressourcenorientierten Blick noch besser begleiten und somit zum Wohlbefinden der Kinder beitragen können.
Workshop 6
Zwischen Lernzeit und Freizeit – wie der Ganztag beidem gerecht werden kann
Martin Bönisch, M. Ed.
Die Balance zwischen schulischen Anforderungen und einer erfüllten Freizeit ist entscheidend für das Wohlbefinden und die Entwicklung von Kindern. Doch wie kann die Ganztagsbetreuung Kinder zugleich fordern und Freiräume schaffen, die als sinnvoll und erholsam empfunden werden? Wie gestalten wir Lernzeiten optimal, schaffen Raum für Entspannung und freie Aktivitäten und stärken die Selbstorganisation der Kinder.
In diesem Workshop steht der gemeinsame Austausch im Mittelpunkt. Ausgehend von den Erfahrungen der Teilnehmenden entwickeln wir zusammen Ideen, wie ein Umfeld gestaltet werden kann, in dem sich die Leistungsbedürfnisse der Schule und die Freizeitbedürfnisse der Kinder sinnvoll ausbalancieren lassen. Im offenen Gespräch werden alltägliche Herausforderungen reflektiert, gute Beispiele vorgestellt und neue Perspektiven entdeckt. Wir entwickeln gemeinsam Strategien zur Strukturierung von Tagesabläufen und tauschen uns über bewährte Methoden und kreative Ansätze aus. Ziel ist es, voneinander zu lernen und Impulse für den eigenen Betreuungsalltag mitzunehmen, um Kinder ganzheitlich zu begleiten – mit Blick auf Leistungsfähigkeit, Motivation und Wohlbefinden.
Workshop 7
Mit Kreativität zum Wohlbefinden
Susanne Schier, Erzieherin , Sprachfachkraft und Ateliers-und Werkstattpädagogin
Verena Wowra-Weis, Dipl. Päd. und Pädagogische Qualitätsbegleitung
Wohlbefinden und Kreativität im Kita Alltag passen gut zusammen. Denn Kreativität beinhaltet zwei Betrachtungsweisen, nämlich Chaos und Ordnung. Diese beiden Pole wirken ausgleichend für Kinder und Erwachsene.
Was passiert beim Kreativ-Sein? Sowohl in der Aktion selbst als auch in der Beobachtung kann ich selbst wirksam werden und dabei Wohlbefinden erfahren.
Bezugspersonen wie auch die Kinder werden durch Schaffungsprozesse motiviert, sich selbst und andere kennenzulernen. Sie lernen sich auszudrücken, andere wahrzunehmen und auch den eigenen Blickwinkel zu verändern.
Kommt mit, lasst uns kreativ zusammen zwei Stunden verbringen, die Wahrnehmungen auf das gemeinsame Tun richten und im Perspektivenwechsel betrachten.
Workshop 8
Resilienz – die Kompetenz der Zukunft
Anika Andresen – im Auftrag der BARMER Krankenkasse
In diesem Workshop lernst du eine Haltung bzw. Kompetenz kennen, die dich widerstandsfähiger für Herausforderungen und Krisen macht und dir hilft, diese besser zu meistern – die Resilienz. Hierbei spielen u.a. Themen wie Lösungsorientierung, Achtsamkeit, Optimismus oder auch Distanzierung eine wichtige Rolle. Der Impulsvortrag wird dein Interesse wecken, dich mit dieser wichtigen Kompetenz intensiver zu beschäftigen. In diesen 2,5 Stunden wirst du die sieben Säulen der Resilienz konkret und praxisnah mit Hilfe von Fragebögen, Checklisten und Gruppenarbeit erarbeiten, so dass du einen individuellen Mehrwert für dich mitnehmen kannst.
Workshop 9
Jodelworkshop “Mutig sein und Achtsamkeit erleben”
Verena Lutz, B.A. Elementare Musikpädagogik
Für alle, die Lust haben, die Kraft ihrer Stimme zu erleben, die Freude und Leichtigkeit des Jodelns zu erfahren, und gleichzeitig ein bisschen Kontrolle abgeben zu lernen. Tauche ein in die Welt des Jodelns, um deine innere Stimme zu finden und dein Selbstbewusstsein zu stärken. Wir werden gemeinsam Übungen machen, um den typischen “Schnackler” (Kehlkopfschlag) auszuprobieren und ein- und mehrstimmige Jodler aus verschiedenen Kulturkreisen singen. Dies ist ein Workshop für Anfänger und fortgeschrittene SängerInnen, die gerne neue Erfahrungen im Ausdruck ihrer Stimme sammeln wollen.